Kennen Sie die Leute, die einen mit einem heftigen Schlag vor einem winzigen Stich eines winzigen Tierchens retten wollen ?
Was ist mit denen los ?
Schaltet sich bei ihnen spontan eine sonst inaktive Kopflupe ein, so dass die Tiere ihnen in mindestens 15-facher Vergrößerung erscheinen ?
Glauben sie wirklich, man möchte lieber diese Art von körperlichen Kontakt erleben anstatt einen winzigen Stich zu spüren ?
Besonders makaber sind diese Erlebnisse, wenn es sich um Tierchen handelt, die noch nicht einmal stechen können.
Und warum bedankt man sich trotzdem ? Weil man sich von dieser vorgetäuschten Rettungsaktion zunächst beeindrucken lässt ? Weil man den eigentlichen Hilfsgedanken nachvollziehen kann und nur die Art der Ausführung überzogen ist ?
Haben Sie schon mal die Gesprächslücke zwischen Schlag und Bedanken bemerkt ? Und diese Stille nach dem Bedanken ? Sicherlich !
Sollte ein Gespräch vor der Aktion stattgefunden haben , heißt es im Anschluss wieder einen Anknüpfungspunkt finden. Meistens gelingt es.
Gestern gelang es mir nicht. Endlich konnte ich fragen statt mich zu bedanken: „Warum hast du das gemacht ?!“ Als Antwort kam ein schlichtes : „Da war ein Tier !“ Ich sah ein, dass meine Fragestellung unpräzise war. Dass ein Tier als Auslöser fungierte war mir schließlich klar. Ich hakte genauer nach : „Meinst Du wirklich, dass es so viel Kraft bedarf, eine Mücke tot zu kriegen ?“ Wieder war die Antwort unbefriedigend : „Das war keine Mücke !“ Ich verlor die Geduld und die Lust, die eigentliche Frage genau zu stellen. Immerhin ist die Antwort ja klar . Natürlich muss man nicht so zuschlagen !
Ich werde es in Zukunft auch so machen. Und wehe mich fragt jemand warum !